Name: Hayrettin K.
Ausbildung im BBW: 1998-2001
Arbeitet jetzt: Bezirkskrankenhaus Haar, Abteilung Malerei
Vorgesetzte: Frau Lazarus
Hayrettin: Wie war deine Zeit im BBW?
H: Ich war von 1998 bis 2001 im BBW München. Ich wollte eigentlich nicht Maler werden. In der BvB habe ich den Beruf ausprobiert. Es hat mir Spaß gemacht. Mir war wichtig: Nach der Ausbildung will ich gleich eine Arbeit.
In der Ausbildung im BBW lernt man alles. Man lernt jede Technik. Oft treffe ich andere Maler. Sie haben manche Sachen in ihrer Ausbildung nicht gelernt.
Wie ging es für dich nach dem BBW weiter?
Nach dem BBW habe ich die Stelle im Krankenhaus gefunden. Die Stelle war auf 8 Monate befristet. Aus den 8 Monaten wurden 13 Jahre.
Wie läuft es bei euch im Betrieb ab?
H: Wir sind zwei festangestellte Maler und die Chefin Frau Lazarus. Je nach Jahreszeit kommen 20 bis 40 Maler von anderen Firmen dazu. Wir haben auf dem Gelände viele andere Werkstätten für die Instandhaltung (=Pflege und Reparatur der Gebäude): Z.B. eine Schreinerei, eine Maurer-Werkstatt, eine Näh-Werkstatt, Elektriker, Eine Raum-Ausstattung, eine Gärtnerei,…
Wir betreuen 82 Gebäude. Das hier ist kein normales Krankenhaus. Es ist eine Nerven-Heilanstalt. Das bedeutet: Es passiert schnell etwas. Wir müssen den Aufnahme-Bereich alle 3 Monate streichen. Wir müssen auch die Büros und die Wohnungen auf dem Gelände streichen.
Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag ab?
H: Wir beginnen kurz vor sieben Uhr. Zuerst besprechen wir alles und bekommen die Aufträge. Wenn wir eine Station streichen, dann sind wir 4 Personen. Der Grund: Der Betrieb auf der Station geht weiter und wir müssen schnell sein. In der geschlossenen Abteilung dürfen wir nur zu zweit arbeiten.
Frau Lazarus (Vorgesetzte): Die Gebäude gibt es seit 1905. Darum müssen wir bei der Arbeit auf den Denkmalschutz achten. Die Farben sind genau vorgegeben.
Was macht dir bei der Arbeit Spaß?
H: Das ist abhängig von der Station. Ich mag Lackieren am meisten.
Frau Lazarus, Wie bewerten Sie die Kommunikation?
L: Ich bin sehr froh wie alles funktioniert. Hayretin hat vor fünf Jahren seinen Meister gemacht. Jetzt macht er Farb-Beratung und organisiert Termine. Hayretin unterstützt mich sehr. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen klapp sehr gut. Alle kennen ihn. Hayretin ist auch bei der Gelände-Feuerwehr.
Hayretin, hast du einen Tipp für die jetzigen Azubis?
H: Es ist wichtig weiterzumachen. Man kann immer etwas lernen. Wenn andere einem nichts zutrauen, dann darf man darauf nicht hören. Ich habe nach meinem Gesellen die Meister-Ausbildung gemacht. Ich habe neben der Arbeit ein Gewerbe gegründet.
Frau Lazarus, haben Sie einen Tipp an andere Chefs?
Das Wichtigste: Probieren. Jeder sollte es ausprobieren. Manchmal hat man Bedenken, die nicht notwendig sind. Wir halten uns an ein paar Kommunikations-Regeln. Dann klappt das. Das dauert vielleicht etwas. Aber dieser Lern-Prozess schadet niemandem. Wenn mehr Menschen mit Behinderung in den Betrieben arbeiten, dann ist das irgendwann normal.
(Stand 2015)
Name: Hayrettin K.
Ausbildung im BBW: 1998-2001
Arbeitet jetzt: Bezirkskrankenhaus Haar, Abteilung Malerei
Vorgesetzte: Frau Lazarus
Hayrettin, wie war deine Zeit im BBW?
H: Ich war von 1998 bis 2001 im BBW München. Maler wollte ich eigentlich nie machen. In der BvB habe ich den Beruf trotzdem ausprobiert und es hat mir gleich Spaß gemacht. Mir war auch wichtig, dass ich nach der Ausbildung eine Arbeit habe.
In der Ausbildung im BBW lernt man wirklich alles. Jede besondere Technik wird einem beigebracht. Ich treffe oft andere Maler, die manche Sachen einfach nicht gelernt haben.
Wie ging es für dich nach dem BBW weiter?
Nach dem BBW habe ich die Stelle im Krankenhaus gefunden. Eigentlich war die Stelle auf acht Monate befristet. Aus den acht Monaten sind aber 13 Jahre geworden.
Wie läuft es bei euch im Betrieb ab?
H: Wir sind zwei festangestellte Maler und die Chefin Frau Lazarus. Je nach Jahreszeit kommen 20 bis 40 Maler von externen Firmen dazu. Außerdem gibt es alle Werkstätten, die man zur Instandhaltung braucht: eine Schreinerei, Maurer-Werkstatt, Näh-Werkstatt, Elektrik, Raumausstattung, Gärtnerei,…
Insgesamt sind wir für 82 Gebäude zuständig. Man darf nicht vergessen, dass das kein normales Krankenhaus ist, sondern eine Nervenheilanstalt. Da passiert schnell mal was. Im Aufnahmebereich müssen wir zum Beispiel alle 3 Monate streichen. Dazu kommen die Büros und die Wohnungen auf dem Gelände.
Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag ab?
H: Kurz vor sieben geht’s hier los, dann besprechen wir uns und bekommen die Aufträge. Bei einer Station sind wir zu viert, denn es muss schnell gehen, weil der Betrieb ja weitergeht. In der geschlossenen Abteilung darf man sowieso nur zu zweit arbeiten.
Frau Lazarus (Vorgesetzte): Die Gebäude stehen seit 1905, da muss man bei der Arbeit auf Denkmalschutz achten. Die Farben außen sind z.B. genau vorgegeben.
Was macht dir bei der Arbeit Spaß?
H: Es kommt immer drauf an, auf welcher Station ich arbeite. Lackieren macht mir am meisten Spaß.
Frau Lazarus, Wie klappt es von Ihrer Seite aus mit der Kommunikation?
L: Ich kann nur sagen: Hut ab. Vor fünf Jahren hat Hayretin seinen Meister gemacht. Jetzt macht er Farbberatung und die Termine aus. Hayretin unterstützt mich sehr. Auch mit den Leuten kommt er sehr gut klar. Alle kennen ihn. Neben seiner Malerarbeit ist er auch in der Gelände-Feuerwehr.
Hayrettin, hast du einen Tipp für die jetzigen Azubis?
H: Es lohnt sich auch weiterzumachen. Denn man lernt nie aus. Man darf nicht auf andere hören, wenn die es einem nicht zutrauen. Ich habe nach meinem Gesellen einen Meister gemacht. Neben der Arbeit habe ich außerdem ein Gewerbe gegründet.
Frau Lazarus, haben Sie einen Tipp an andere Chefs, die überlegen, einen Gesellen vom BBW einzustellen?
Das Wichtigste ist probieren. Jeder muss sich drauf einlassen. Man macht sich oft unnötig Angst. Wenn man ein paar Regeln in der Kommunikation einhält, dann klappt das schon. Das dauert zwar ein bisschen, aber der Lernprozess schadet aber auch keinem. Wenn immer mehr Menschen mit einer Behinderung in die Betriebe kommen, dann wird das irgendwann normal.
(Stand 2015)